Da an meiner Alltagsmopete leider ein linkes Griffstück von MZ und nicht von Simson montiert war, musste ein Ersatz her. Der verbaute MZ-Griff hat ein Gewinde der Größe M10 und darauf passt leider kein Simson-Spiegel mit Gewinde M8. Also hab‘ noch ein linkes Griffstück restauriert und aufgehübscht. Das Ersatzstück kam‘ als Beifang in einem kleinen Konvolut gebrauchter Teile zu mir, das ich über Ebay-Kleinanzeigen gekauft hab‘.
Der Zustand war in Ordnung, keine tiefen Kratzer oder Riefen, nur der urprüngliche schwarze Lack war ab. Also ab auf die Werkbank mit dem guten Stück, die Halteschraube des Griffs runter, Griff ab und ab in die Sandstrahlkiste. Is‘ ja schnell gemacht, nich wahr?
Ein klarer Fall von „denkste“
Natürlich war die einzige (!!!) Schraube an diesem Teil total fest. Ich hab‘ sie keinen Deut bewegen können, egal welche Schraubendrehergröße ich bemüht habe. Auch durch ein paar Körnerschläge liess sich das Schräublein nicht überreden. In solchen Fällen rettet dich dann meist nur noch eines vor dem Ausbohren der Übeltäterin: WD 40
Fest gerostete Schrauben und Bolzen lassen sich damit gerne noch einmal lösen. Ein paar Sprüher WD 40 wirken oft wahre Wunder. Bei härteren Fällen hilft das Einlegen in die Wunderbrühe für ein paar Stunden.
Da ich das Griffstück aber noch am selben Tag machen wollte, fehlte mir dazu die Zeit und ich musste der Schraube eine Spezialbehandlung angedeihen lassen. Ab in den Ultraschallreiniger damit und das WD 40 für zwei Mal fünf Minuten durch die Schallwellen zärtlich einmassieren lassen.
Danach liess sich die Schraube dann herausdrehen. Ein Hoch auf WD 40, ich kann dir nur empfehlen, dir mindestens einen 5l-Kanister davon und eine befüllbare Sprühdose anzuschaffen. Der Kanister hilft dir nicht nur in mancher Not, durch den geringeren Literpreis gegenüber den Sprühdosen im Handel sparst du auch noch was.
Runter mit dem alten Lack
Nachdem ich den Griff entfernen konnte, baute ich die Sandstrahlbox auf.
Gestrahlt hab‘ ich mit Glasperlen, Strahlsand oder Korund sind mir für Alu-Teile einfach zu grob. Das Griffstück sollte ja auch noch seine typische Oberflächenstruktur behalten und nicht zu sehr aufgerauht werden.
Der Strahlvorgang an sich ist bei einem so kleinen Teil schnell erledigt, mein Kompressor musste da mehr schwitzen als ich.
Vorarbeiten abgeschlossen-raus mit den Dosen
Nach dem Strahlen gings ans Lacken. Zuerst wanderte das gestrahlte Griffstück an den Galgen.
Nach dem Reinigen mit Silikonentferner und anschließendem kurzen Ablüften kam eine Schicht Grundierung drauf.
Nach ca. 15 Minuten Trocknungszeit bin ich mit zwei Lagen schwarz matt darüber.
Zum Schutz das Lacks hab‘ ich dann noch eine Lage Klarlack aufgesprüht. Natürlich vorher ca. 20 Minuten Trocknungszeit abgewartet.
Bevor ich dann mit meinen Patschehändchen an das frisch lackierte Teil gelangt hab‘, wurde eine angemessene Trocknungszeit abgewartet – eine gemütliche Flasche Bier. Hier noch mal das Ergebnis auf der Werkbank, bevor ich mich an die Montage an der Alltagsmopete machte.
Fertig montiert macht das neue Griffstück dann einen guten Eindruck und es passt auch zur Schalterabdeckung. Jetzt kann ich endlich auch auf der linken Seite den Verkehr beobachten, das hilft schon ungemein beim Auffahren auf die Bundesstraße 😉